Hofstellen

Höltinghausen um 1838. Quelle: Katasteramt Cloppenburg

Grundherrschaft und Hörigkeit der Hofstellen
Zehntabgabe – Naturalabgabe

Zehntabgabe wurde schon im Alten Testament geleistet. Eine etwa zehnprozentige Steuer in Geld oder Naturalien an religiösen Adel wie Tempel, Kirchen, Klöster und Bischöfen oder an weltlichen Adel wie Könige, Grafen und Grundherren.
In der Frühzeit des Christentums verlangten verschiedene Kirchenväter von den Gläubigen einen Zehnten auf freiwilliger Basis.

Durch das Eigenkirchenwesen  und durch die Klöster als weltliche Grundherren wurde der Zehnte jedoch oft de facto zur weltlichen Abgabe. Die Zehnt-Empfänger hatten das Recht, die Zehnt-Erhebung zu verpachten, um mit festen Einnahmen rechnen zu können. Der Zehnt wurde oft durch Naturalabgabe geleistet.

Als Grundherren im Kirchspiel Emstek lassen sich nachweisen:

  • die frühen Gaugrafen im Lerigau und Hasegau,
  • die Klöster und Stifte in Werden, Corvey, Enger, Wildeshausen, Malgarten und Bersenbrück,
  • die Bischöfe von Münster und Osnabrück,
  • die Grafen und Edelherren von Oldenburg, Ravensberg, Tecklenburg und Steinfurt, einzelne Ministeriale der Bischöfe, Grafen und Edelherren und
  • die Kirchen und Pastorate in Emstek, Vestrup, Langförden und Visbek.
Grundherr Objekt Anmerkung
Hinrich Mollers Werneke v. Höltingh. 1428 Schenkung an Kirche in Emstek
Kerstien van der Dunouwe Hanneken Clawesynck, Höltingh. 1448 verkauft an NN von Diepenbrock
Kerstien van der Dunouwe Hellemerkinchusen zu Höltingh. 1448 verkauft an NN von Diepenbrock
Kerstien van der Dunouwe Henneke Wessekinck, Höltingh. 1448 verkauft an NN von Diepenbrock
Ortgies Klenck Helmeryngs Hof zu Höltinghausen 1497 verkauft an H. von Dinklage
Gut Dinklage Frieling 1571 OML73, S. 193
Schade Klaus 1679 StA Old. Best. 111-1 Ab 59
Schade Albers 1679 StA Old. Best. 111-1 Ab 59
Schade Scheper 1679 StA Old. Best. 111-1 Ab 59
Propstei Wildeshausen Frieling um 1750 Willoh 3, 462
Gut Landegge Albers um 1750 Pagenstert, S. 175
Gut Landegge Scheper um 1750 Pagenstert, S. 175

Lasten und Pflichten der Höfe

Die Höfe hatten grundsätzlich Dienste aller Art zu leisten. Zu den Lasten gehörten z.B. Pacht, Gewinn, Knechtegeld und Gerichtshocken (Getreide für das Gogericht). Zu den Pflichten gehörten u.a. Spanndienst, Wochendienst, Torfdienst, Briefe tragen und Wild tragen.

Der Höltinghausener Zehnt, 1360 noch als Zehnt zu Westerhalen bezeichnet, wurde von den von Pente an die Steding weitergegeben, deren Linie zu Stedingsmühlen die Rechte daran noch im 19. Jahrhundert besaß.
Der Grundbesitzer verkaufte diese um 1845 an die Einwohner in Höltinghausen, nämlich an Grobmeyer, Gerken, Frieling, Blanke, Zeller Budde, J. Budde und B. Budde, die Ablöse erfolgte 1852.
Das Gut Landegge im Emsland beanspruchte den Höltinghauser Sommerzehnt und den Winterzehnt von den Höfen Ackmann, Budde, Fokke, Klaus und Metten in Höltinghausen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde eine grundlegende Veränderung des Abgabensystems eingeführt. Doch wartete man im Großherzogtum Oldenburg noch einige Jahrzehnte, bis diese Änderung zögerlich in Angriff genommen wurde. Das Staatsgrundgesetz von 1852 beseitigte dann endgültig die historisch gewachsenen Entwicklungen. Die grundherrlichen Abgaben wurden auf Grundlage eines Entschädigungsgesetzes abgelöst.

Quellen: www.wikipdia.de, Das Kirchspiel Emstek

Ehemals bestand das Dorf und die Bauerschaft Höltinghausen aus 16 Höfen die zur Steuer herangezogen wurden.

  1. Hof Ackmann: Der 1498 erstmals erwähnte Hof ist vor 1936 zerstückelt worden.
  2. Hof Albers: Der 1498 erstmals erwähnte Hof, heute Heinrich Albers, Kirchstraße
  3. Hof Blanke: Der 1654 erstmals erwähnte Hof, Grundbesitz an Blanke, Halen heute Gerhard Menke, Prozessionsweg 1
  4. Hof Budde: Der 1498 erstmals erwähnte Hof, heute Clemens Budde, Prozessionsweg 16
  5. Hof Frieling: Der 1498 erstmals erwähnte Hof, heute Franz-Josef Vaske, Immengarten 3
  6. Hof Gerken: Der 1498 erstmals erwähnte Hof, heute Marco Wendeln, Prozessionsweg 17
  7. Hof Griesehop: Der 1535 erstmals erwähnte Hof ist vor 1887 zerstückelt heute Albert Böckmann, Prozessionsweg 12a.
  8. Hof Klaus: Der 1448 erstmals erwähnte Hof, heute Georg Klaus, Kirchstraße 16
  9. Hof Laing: Der 1498 erstmals erwähnte Hof, heute Franz Albers, Hauptsraße 14
  10. Hof Lange: Der 1654 erstmals erwähnte Hof auch Hof Anken genannt, danach Laing, heute Franz Abeling, Prozessionsweg 14.
  11. Hof Lohmann: Der 1498 erstmals erwähnte Hof ist seit 1914 zerstückelt, heute Franz Laing, Hauptstr. 4
  12. Hof Lüken: Der 1549 erstmals erwähnte Hof, heute Franz-Josef Lüken, Riedenweg 4
  13. Hof Metten: Der 1498 erstmals erwähnte Hof ist vor 1936 zerstückelt, heute Manfred Wessels, Kirchstraße 6.
  14. Hof Niehaus: Der 1669 erstmals erwähnte Hof, heute Eduard Vocke, Mühlenstr. 3
  15. Hof Scheper: Der 1498 erstmals erwähnte Hof, heute Theodor Scheper, Kirchstraße 14
  16. Hof Vocke: Der 1448 erstmals erwähnte Hof, heute Hubert Focke-Meermann, Kirchstraße 22

(vgl. Kemkes, Hugo 1998: Das Kirchspiel Emstek – Zwischen Hexenberg und Desum)

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