Zeitensprung

An dieser Stelle werden unter der Überschrift „Zeitensprung“ in den nächsten Wochen alte Zeitungsberichte aus dem 19. und 20. Jahrhundert veröffentlicht. Manchmal zum Schmunzeln, manchmal sehr ernst und kriminell.

Aus der „Oldenburger Zeitung für Volk und Heimat“.

9.05.1876. „Am Donnerstag, den 4. Mai, war das etwa 3jährige Kind des Bahnmeisters Wüstefeld zu Höltinghausen auf das Trittbrett eines Waggons gestiegen, ohne von den Schaffnern bemerkt worden zu sein, und langte in Cloppenburg , zwar etwas verfroren, aber doch im ganzen wohlbehalten an. Auf seiner viertelstündigen Fahrt war es von seinem Schutzengel vor jeglichen Schaden bewahrt, und hatte die diensttuenden Wärter zwischen den beiden Stationen durch seine Ruhe, mit der es sich festgehalten hatte, in Staunen versetzt. Die Mutter des Kindes, welche dasselbe vermißt und vergeblich gesucht hatte, wurde durch Telegramm von dem glücklichen Verlauf der Fahrt in Kenntnis gesetzt und langte dann auch bald zu Fuß in Kloppenburg an, um den Ausreißer wieder an sich zu nehmen.“