Betreten wir die St. Aloysius-Kirche zur Weihnachtszeit, begrüßt uns ein Licht am Eingang des Altarraumes: Ein Herrnhuter Stern zieht uns mit seiner Helligkeit hinein, wie einst der Stern von Bethlehem den heiligen drei Königen den Weg wies.
Am sogenannten Choreingang angekommen, ist auf der rechten Seite auf einem erhöhten Podest die Krippe zu sehen. Zusammen mit den aufgestellten Tannen und ihren Lichtern entsteht eine einzigartige Atmosphäre. Der Besucher merkt sofort: Hier und jetzt ist eine besondere – eine festliche und berührende – Zeit.
Für diesen stimmungsvollen Kirchenschmuck sorgt Jahr für Jahr ein Team von insgesamt 25-30 Ehrenamtlichen. Liebevoll und bis ins kleinste Detail gestaltet, macht die große Krippenlandschaft das Geschehen zur Geburt Jesu erfahrbar. So Vieles gilt es hier zu entdecken und jede Figur, jedes Tier und jeder Gegenstand, selbst jede Pflanze zur Gestaltung der Landschaft, hat seine eigene, religiöse Bedeutung! Es lohnt sich, hier einmal genauer hinzusehen und sich auf den Weg zu machen, um der Ankunft des Herrn buchstäblich näher zu kommen.
Das Panorama beginnt mit dem Stadttor von Jerusalem, wo der Bibel nach die heiligen drei Könige Herodes nach dem neugeborenen „König der Juden“ fragten und von dort weiter dem Stern folgten. Prächtig und farbenfroh ausgestattet begegnen sie uns in der mit natürlichen Materialien gestalteten Landschaft, zusammen mit Kameltreiber und Lastentieren. Sie sind unterwegs zum Geburtsort Jesu – um ihm zu huldigen und kostbare Geschenke darzureichen. Im Gegensatz zu ihrem unübersehbaren Reichtum steht die ärmliche Kleidung der Hirten. Sie gehören zum einfachen Volk und sind dennoch die ersten, die erfahren, dass Gottes Sohn geboren ist. Begleitet von ihren Schafen und Hütehunden, bringen auch sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Geschenke dar. Hinzu kommen Mägde und Kinder, so dass alle Geschlechter, Lebensalter, Kulturen und soziale Schichten in der Krippenlandschaft vertreten sind. Stadt und Natur finden sich hier ebenso wie das irdische Leben und das Himmlische. Denn je weiter wir dem Weg nach Bethlehem folgen, desto näher kommen wir dem weihnachtlichen Heilsgeschehen. Flankiert wird das letzte Stück des Weges von einem Bachlauf, der als Sinnbild und Quell des Lebens friedlich plätschernd Bewegung in die Landschaft bringt. Diese Krippe ist kein starres Standbild. Je nach Zeitpunkt verändern sich die Positionen der einzelnen Figuren, rücken näher an die heilige Familie heran oder finden neue Partner für ein Zwiegespräch. Sie ist nicht nur selbst in Bewegung, sondern möchte bewegen – indem sie den Betrachter einlädt, Teil des Geschehens zu sein. Nicht zuletzt der Blick in den Brunnen verrät es!